Im Holzvergaserkessel wird das Holz von oben nach unten hin verbrannt ("Prinzip des unteren Abbrandes"). Dabei finden die Holzverbrennung sowie die sog. Holzvergasung getrennt voneinander statt. Mit dieser speziellen Festbrennstoffkesselvariante wird der Wirkungsgrad um einiges erhöht und die Schadstoffemissionen gesenkt, da ein meist elektrisch geregeltes Gebläse für die optimale Luftzufuhr sorgt und die Verbrennung sehr gleichmäßig ist.
Funktionsweise:
Der Heizkessel ist durch eine Keramikbrennerplatte in eine Ober- und Unterkammer geteilt. In der Oberkammer bzw. Füllkammer brennt das Holz nach unten ab, dabei wird dem Brennholz die Restfeuchte entzogen. Sobald dies geschehen ist folgt die zweite Etappe- nämlich die Holzvergasung der leichten Gas-Bestandteile. Die restlichen Verbrennungsgase werden dann in die Unterkammer transportiert, wo sie bei ca. 1100°C ebenfalls verbrennen. Dabei entstehen natürlich Abgase. Diese werden "künstlich" nach oben hin abtransportiert. Da bei dieser Heizkesselvariante der natürliche Kamineffekt (heiße Gase strömen immer nach oben) nicht gewährleistet ist und das Feuer im Kessel daher sehr schnell ausgehen würde, ist dieser mit einem elektrischen und/oder (bei den Leistung- und Feuerungsgeregelten Vergaserkesseln) drehzahlengeregelten Gebläse (Saugzugventilator und/oder Druckgebläse) ausgestattet.
Alle vorgestellten Kesseltypen müssen mit einem Pufferspeicher kombiniert werden!
Zum Anheizen eignen sich Nadelhölzer am besten, da die notwendige Betriebstemperatur schneller erreicht wird.
Damit ein Festbrennstoffkessel/ofen optimal arbeiten kann, ist eine bedarfsgerechte Regelung der Luftzufuhr das Um und Auf. Die Menge der zugeführten Luft wird je nach Hersteller und Bauart manuell eingestellt oder (die häufigste Variante bei modernen Geräten) elektronisch geregelt. Bei elektronischer Regelung (überaus empfehlenswert!!!!) werden der Saugzugventilator bzw. das Druckgebläse mit Hilfe von Temperaturfühlern und/oder einer sog. Lambdasonde, drehzahlengerecht geregelt. Die Lambdasonde ist ein Sensor, der den Sauerstoffgehalt des Abgases misst und für ein optimales Verhältnis zwischen Zuluft und Abgasen schafft. Somit werden die Schadstoffemissionen gering gehalten und vor allem der Wirkungsgrad erhöht. Die Lambdasonde muss möglichst nahe am Brennraum angebracht werden.
Um die Brauchwassertemperatur konstant zu halten und eine Schornsteinversottung zu verhindern (das gilt für alle Festbrennstoffkessel)sollte ein sog. Heizungsmischer zugeschaltet werden. Der Heizungsmischer ist eine Einrichtung zur Temperaturregelung des Heizungswassers. (Rücklaufanhebung) Weiters muss eine sog. thermische Ablaufsicherung installiert werden. Diese verhindert zu hohe Vorlauftemperaturen des Kessels.
Effizienz
Bei kleinen Naturzugkesseln (ohne Elektronik und Gebläse) liegt der max. Wirkungsgrad unter 80%. Holzvergaserkessel, die drehzahlgerecht geregelt bzw. mit einem elektrischen Gebläse und Messvorrichtungen (Lambdasonde, Temperaturfühler) versehen sind, arbeiten wesentlich effizienter und erreichen einen Wirkungsgrad von ca. 95%. Der Wirkungsgrad ist bei diesen Geräten immer konstant, da sie nicht von äußeren Bedingungen (Außentemperatur, Wind etc.) abhängig sind und vollautomatisch arbeiten. Es lohnt sich demnach eher nur in technisch ausgereifte und gut ausgestattete Anlagen zu investieren - sofern man diese als Zentralheizung verwenden möchte.
Investitions- und Betriebskosten
Bei kleinen einfachen Holzkesseln (Konventionelle Volllastkessel, Naturzugkessel), die eine geringe Menge Holz verbrennen sollen sind billigere Modelle ausreichend. Diese können und sollten jedoch nur in Kombination mit Öl- oder Gaskesseln bzw. Solaranlagen zum Einsatz kommen. Will man ganzjährig den gesamten Haushalt mit Warmwasser und wohliger Wärme versorgen, sollten ein paar Euro mehr investiert werden.
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